Liya Gabitova erwarb 2021 ihren Master-Titel am Institut für Künstlerische Keramik und Glas in Höhr-Grenzhausen. Zuvor hatte sie fünf Jahre lang Malerei an der Kazan Art School in Russland studiert und einen Bachelor-Abschluss in St.Petersburg erlangt.
Text der Künstlerin:
Ich schaue auf das, was mich umgibt und lasse mich davon inspirieren. Meine Malereien zeigen verschiedene Orte und verschiedene Momente.
Die Realität, das Leben, so wie ich durch mich selbst sehe. Vielleicht ist das durch meine Träume. Durch den Nebel der Erinnerungen. Das ist was ich bevorzuge und was mich überrascht.
Der Moment, in dem man alleine ist. Plötzlich allein mit dem Ort. Wenn man mit Menschen zusammen ist, wird die Aufmerksamkeit zerstreut. Wenn ich alleine bin, wird der Ort an dem ich mich befinde, für mich bedeutungsvoller. Und wenn ich ihn verlassen muss, habe ich den Gedanken, dass das nie wieder passieren wird. Es kann sein, dass ich wieder an diesen Ort komme, aber der Moment wird nie wieder gleich sein.
Aus diesem Grund entsteht in mir der Wunsch, den Raum zu schätzen, in dem ich mich befinde. Ich vermisse die Orte, wo ich gewohnt habe und die Gefühle, die ich an einem bestimmten Ort erlebt habe. Vielleicht entsteht deshalb in mir der Wunsch, diese Orte oder einige Details zu malen. Ich möchte es irgendwie als Andenken oder Souvenirs für mich behalten.
Als ich mein Auslandssemester in Frankreich gemacht habe, war ich wegen des Lockdowns viel allein in der Wohnung. Und ich wusste mit Sicherheit, dass ich nach dem Ende des Semesters von dort wegziehen und nie wieder in dieser Wohnung wohnen würde. Ich fing an "Porträts" von Objekten zu malen, die mich umgaben. Als Maluntergrund habe ich Zeitungen verwendet, die kostenlos an diese Adresse kamen.
Mir hat die Wirkung des Malens auf solch einer ungewöhnlichen Oberfläche sehr gut gefallen und deshalb experimentierte ich, als ich nach Deutschland zurückkam, weiter mit verschiedenen Papiersorten. Dabei habe ich kürzlich das Geschenkpapier für mich entdeckt. Ich habe mit einem Stück Geschenkpapier angefangen, das ich von einem Geschenk von Weihnachten übrig hatte. Für mich vermittelt etwas Glänzendes ein Gefühl von Energie, Glück, Wunder und Magie. Etwas Wunderbares, das von selbst passiert
Liya Gabitova hat bereits an einer Vielzahl von Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und Russland teilgenommen, u.a. in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg und im Ludwig Museum in Koblenz.
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Aus der Serie "Portraits", Saint-Étienne, Frankreich ( 20.01.2020 - 18.06.2020 )